Vorkommen, Entstehung, Kristallsystem, Werte
Buschmänner vom Stamm der San nutzten den Tsesit über tausende von Jahren zur Heilung aller möglicher Krankheiten und Verletzungen. Sie sammelten die Steine und legten in der Wüste Namib Häufchen mit diesen relativ kleinen, unregelmäßig geformten, dunkelbraun-schwarz glänzenden Steinen an. Seit ca. 100 Jahren ging dieses Wissen verloren. Die San erlitten ein ähnlich erschütterndes Schicksal wie die Indianer, sie leben heute in Elendsvierteln, die Kultur ihrer Vorfahren ging tragischer Weise zum größten Teil verloren.
Man fand die Tsesit-Häufchen in der Wüste – sie heute noch zu sammeln wäre aufgrund der Unwirtlichkeit und der Hitze in dieser Region fast ein Ding der Unmöglichkeit und viel zu aufwendig. Dadurch ist die Verfügbarkeit des Tsesit selten und begrenzt.
Der Tsesit gehört zur Klasse der Oxide und Hydroxide. Er kommt weltweit nur in einem relativ kleinen Gebiet in der Wüste Namib (Namibia) vor, im Streugebiet des Gibeon-Meteors, wo vermutlich im Lauf von Jahrtausenden nach dem Niedergehen der Bruchstücke dieses Eisenmeteoriten seine Würflinge mit einem Manganit-Eisen-Gemisch überzogen wurden. Dieses bildet die charakteristische Außenhaut des Tsesit, den sog. Wüstenlack (Kristallsystem: monoklin, Mohs-Härte 7,5 – 8, Dichte 4,3). Der Wüstenlack ist in Wüstengebieten typisch an eisenhaltigen Gesteinen, beim Tsesit allerdings ist der ungewöhnlich hohe Mangan-Angeil (50 – 60 % höher als bei „normalem“ Wüstenlack) bis heute rätselhaft und macht diesen Stein so besonders und einzigartig. Der Innenkern des Tsesit ist eine Goethit-Variation (Kristallsystem: rhombisch, Mohs-Härte 5 – 5,5, Dichte 4,3). Der Tsesit ist nicht magnetisch, leitet aber Magnetismus durch sich durch.
Chemische Zusammensetzung: FeO und FeO x nH2O + AL + Ca, Eisengehalt bis zu 62 %.